„Ich bin zurzeit in einer Kinderwunschbehandlung, weil ich nur eingeschränkt fruchtbar bin.“

Diesen Satz auszusprechen, fällt vielen Menschen sehr schwer. Denn noch immer ist das Thema künstliche Befruchtung mit Scham behaftet, mit dem es „nicht hinzukriegen“, nicht dazuzugehören zum „Team Schwanger“.  Dabei ist etwa jedes 7. Paar in Deutschland ungewollt kinderlos. Zu ihnen gehören Kerstin und Alexander, Selina und Christian, Steffi und Steven und die Influencerin Anna Wilken und ihr Mann Sargis. Sie alle haben sich entschlossen, ihre Kinderwunschreise offen zu teilen –  in ihrem Umfeld und auch auf Instagram. Und sie haben im Laufe ihrer Zeit gemerkt, wieviel Halt und Verständnis die Kinderwunsch Community ihnen bietet.

Klar auch unsere Freunde und Familie wissen Bescheid, aber die haben das ja alle nicht durchgemacht. Es ist etwas anderes, von Leuten mit Verständnis aufgefangen zu werden. Es ist als würde man diese Reise gemeinsam mit unglaublich vielen fremden Menschen gehen. Es ist ein schönes Gefühl, auch einfach zu merken: Man ist nicht allein. (Christian)

Sich anderen, oft Fremden in den sozialen Medien mitzuteilen erfordert viel Mut und hat auch seine Schattenseiten. Nicht immer sind die Kommentare der anderen verständnisvoll und wohlwollend. Daher rät der Kinderwunschpsychologe Professor Tewes Wischmann dazu, sich diesen Schritt ganz genau zu überlegen. Das haben die Frauen und Männer der Community, die wir ein Jahr lang begleitet haben, getan. Sie bereuen ihren Schritt nicht, offen über ihre Kinderwunschbehandlung zu sprechen. Und sie hoffen, mit ihrem Mut auch anderen Paaren zu helfen, selbstbewusst mit ihrem Kinderwunsch umzugehen.

Selina und Christian wünschen sich sehnsüchtig ein Kind

Ein Film von Caroline Haertel und Mirjana Momirović

Redaktion:  Achim Reinhardt und Thomas Schneider

Yellow Table Media produzierte im Auftrag des SWR einen Reportage für die Reihe Kids+Trouble, 43min und Social Media Begleitung.